Generalkonsulat der Russischen Föderation in Hamburg (geschlossen)
Angesichts der Forderung der deutschen Bundesregierung, die russischen Generalkonsulate in Frankfurt am Main, Hamburg, Leipzig und München zu schließen, wurde seit dem 1. Januar 2024 der konsularische Service in dieser Vertreteung eingestellt.
Geschichte
Der Beginn einer grundsätzlichen Zusammenarbeit zwischen dem Russischen Staat und der Stadt Hamburg begann, laut Historiker, Ende des XVI - Anfang des XVII Jahrhunderts, als Zar Mikhail Romanov hamburgischen Kaufleuten das Freihandelsrecht in Russland gewährte. Noch intensiver wurden die Handelsbeziehungen und andere Kontakte unter dem Zaren Peter dem Großen. Die immer zunehmende Zahl der russischen Untertanen, die nach Hamburg reisten, führte 1709 zur Gründung hier einer russischen Mission. Am 5.März 1709 wurde ein deutscher Resident, Johann-Friedrich Bettiger, zum Leiter der Mission in Hamburg und Niedersachsen.
1734-1740 hatte Russland keine diplomatischen Vertreter in Hamburg.
Ab Mitte des XVIII Jahrhunderts wuchsen die politischen und wirtschaftlichen Interessen Russlands im Ausland und somit war ein Ausbau der konsularischen Vertretungen in Europa zu ausschließlich handelswirtschaftlichen Zwecken höchst aktuell. 1777 wurde der Schwede, Friedrich Saint-Paul, zum russischen Konsul in Hamburg, Bremen und Lübeck ernannt. Die russische Vertretung wurde später von einigen großen Persönlichkeiten geführt, wie z.B. dem Senator, Schriftsteller und Mitglied der Wissenschaftsakademie Ivan Muravyov-Apostol und Friedrich Melchior Grimm., der als Aufklärer, Diplomat und Briefpartner der Zarin Katharina II bekannt ist.
Nach zahlreichen politischen Beratungen im Frühling 1970 vereinbarten der Außenminister der Sowjetunion Andrei Gromyko und Staatssekretär im Bundeskanzleramt Egon Bahr unter anderem eine prinzipielle Zusage für die Errichtung der Generalkonsulate der Sowjetunion in Hamburg und der Bundesrepublik Deutschland in Leningrad. Praktisch wird die Initiative von dem sowjetischen Botschafter Valentin Falin in Bonn und dem westdeutschen Botschafter in Moskau Helmut Allardt umgesetzt.
Am 1.November 1972 werden beiderseitig die Generalkonsulate der UdSSR und Bundesrepublik Deutschland in Hamburg und Leningrad eröffnet. Ab 1974 residiert das Generalkonsulat der Sowjetunion, aktuell Generalkonsulat der Russischen Föderation in Hamburg, unter der Adresse Am Feenteich 20 in Uhlenhorst.