Botschaft der Russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland
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22 Oktober / 2015

Grußwort des Botschafters Wladimir Grinin vor dem Konzert von Alexandrow-Ensemble

Sehr geehrte Damen und Herren,

vom ganzen Herzen und mit großer Freude möchte ich Sie heute in diesem Saal begrüßen.

Den einen steht ein Wiedersehen bevor, die anderen werden es erst kennenlernen – das einzigartige Musikensemble aus Russland.  Ich würde sogar sagen, das legendäre Ensemble mit einem Weltnahmen – das Alexandrow-Ensemble.

Das Ensemble wurde am 12. Oktober 1928 gegründet. Das heißt, heute am 21. Oktober 2015 können wir seinen 87.Geburtstag feiern. Man kann schwer sagen, ob das lange ist für einen Klangkörper dieser Art.  Aber der Weg, den er hinter sich hat, war sehr erlebnisreich. Und wenn nur 12 Menschen bei seinem ersten Auftritt an dem erwähnten Gründungstag im Zentralhaus der Roten Armee in Moskau auf der Bühne standen, so waren es Mitte 30er Jahre bis zu 300 Personen. Und seinen Ruf ging weit über die Grenzen unseres Landes hinaus. Das Ensemble trägt den Namen seines Gründers, des ersten musikalischen Leiters und Prorektors des Moskauer Tschaikowski-Konservatoriums Alexander Wassiljewitsch Alexandrow. Zu seinem 50. Geburtstag hat das Ensemble seine Eignungsprüfung mit Glanz bestanden, es wurde zum akademischen Ensemble. Der Chor gilt als einer der besten Musikchöre der Welt.

Dabei muss man besonders unterstreichen, dass das Alexandrow-Ensemble seine Professionalität nicht nur in Konzertsälen und in den dafür vorgesehenen Einrichtungen unter Beweis stellte. In den Jahren des II. Weltkrieges trat es in voller Anzahl und in Brigaden über 1500-mal am Rande der Kampfstellungen auf. Es gab Konzerte in sogenannten „Brennpunkten“ – in Afganistan, Jugoslawien, Tschetschenien und gastierte mit einem überwältigenden Erfolg insgesamt in 70 Länder der Welt.

Der heutige Auftritt des Ensembles hier in Berlin findet im Rahmen der Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag des II. Weltkrieges statt. Wenn wir dieses Datum begehen, beugen wir uns vor Millionen Gefallenen in diesem blutigen Krieg und feiern den Sieg des Humanismus über die menschenverachtende Philosophie. Es ist erfreulich, dass die Gedenkveranstaltungen aus diesem Anlass weltweit stattfinden, unter anderem auch in Deutschland. Wir alle, zumindest die Kriegs- und Nachkriegsgeneration, wissen ganz genau, dass die Erinnerungskultur uns geholfen hat, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und mit dem ehemaligen Kriegsfeind zu versöhnen.

Es ist offensichtlich, dass nur die Pflege des historischen Gedenkens an die Ereignisse jener Tage, die Nichtzulassung der Geschichtsverfälschungen, womit leider einige versuchen sich zu beschäftigen, ermöglicht uns den stabilen Frieden aufzubauen, die nach dem Krieg wiederaufgebaute Verständnis, Vertrauen und Verbindungen zwischen Deutschen und Russen aufrechtzuerhalten.

Ich habe keinen Zweifel daran, dass der heutige Auftritt von Alexandrow-Ensemble einen gebührenden Beitrag dazu leisten wird.