Botschaft der Russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland
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10 März / 2022

Über Fälle der Diskriminierung und Verfolgung der russischsprachigen Bevölkerung in Deutschland: Teil 2

Am 2. März 2022 erstellte die russische Botschaft in Deutschland eine Feedback-Email-Adresse sos@russische-botschaft.de. Via diese Email können Landsleute Informationen über Fälle von Mobbing, Belästigung, Drohungen, Angriffen oder physischer Gewalt senden. Anbei sind einige Beispiele der Nachrichten, darunter (die Namen der Opfer werden aus Sicherheitsgründen nicht genannt):

  1. Die Inhaberin eines russischen Restaurants bekommt Anrufe von unbekannten Telefonnummern mit groben Beleidigungen und Drohungen;
  2. Im „Edeka“-Laden hängte man im Regal mit russischen Lebensmitteln die folgende Ankündigung: „Als Zeichen der Solidarität wurde die Entscheidung getroffen, den Verkauf russischer Waren einzustellen“;
  3. Einem behinderten ehemaligen sowjetischen Armeeangehörigen schickten die Kollegen in der Firma, wo er als Buchhalter tätig ist, per E-Mail einen Film mit angeblichen Leichen der russischen Soldaten, begleitet durch lustige Musik und Lachen;
  4. Ein Deutscher schlug seine russischstämmige Frau zusammen und vertrieb sie halb nackt ins Treppenhaus dafür, dass sie sich prorussisch positioniert hatte und meinte, westliche Medien verbreiteten Falschnachrichten über Russland;
  5. In einer Deutsche-Post-Filiale in Koblenz hängte man die folgende Ankündigung: „Putin-Anhänger werden hier nicht bedient“;
  6. Die Bank ING-DiBa AG schickte allen Kunden die Nachricht, im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine würden russischen Staatsbürgern ihre Konten eingefroren;
  7. In einem Busunternehmen in Hamburg, deren Inhaber ein russischsprachiger deutscher Staatsbürger ist, wurden den Bussen die Scheiben eingeschlagen;
  8. Eine russische Staatsbürgerin, die Schülerin der 5. Klasse ist, wird von den Mitschülern antirussisch gemobbt, u.a. weil sie sich geweigert hat, an einem Flashmob zur Unterstützung der Ukraine teilzunehmen;
  9. Schüler der 3. Klasse haben die Hausaufgabe bekommen, Tests über dem „russisch-ukrainischen Krieg“ zu machen, in denen Russland als Aggressor dargestellt wird;
  10. Russischsprachige deutsche Staatsbürger bekommen massenhaft E-mails mit Formulierungen wie „Ihr seid keine Deutschen sondern Russen“ oder „Haut ab nach Moskau und helft Putin“;
  11. Nachdem die Mitarbeiter einer sozialen Einrichtung schwere Anklagen gegen den Präsidenten Russlands getätigt hatten, wollte eine russischsprachige Rentnerin Wladimir Putin verbal in Schutz  nehmen. Daraufhin reagierten die deutschen Mitarbeiter wütend und drohten, die Rentnerin hinauszuwerfen;
  12. In einem Eltern-Chat einer Kita ist ein antirussisches Geplänkel gegen eine russischsprachige deutsche Staatsbürgerin entstanden.

Wir halten jegliche Manifestationen von Diskriminierung und Verletzungen der Rechte unserer Bürger und der russischsprachigen Bevölkerung in Deutschland für inakzeptabel.